Bild: Tobias Hardt
LINKE, Vonovia – Mieter und andere trotzten mit ihrer Kundgebung für das Recht auf Wohnen strömendem Regen. Nur eine kühle Dusche gegen das, was die Vonovia – Mieter real betrifft? Offensichtlich schwimmen die Vonovia – Mieter im kalten Haifischbecken eines gnadenlosen bundesweit agierenden Immobilienkonzerns. Ein Vertreter der Nachbarschaftsinitiative Schorndorfer Straße klagt an: „Das ist größtenteils eine Modernisierung ohne Sinn. Unsere Fenster sind vor wenigen Jahren ausgetauscht worden und dicht. Warum soll man stabile Wohnungstüren aus Holz gegen Aluminiumtüren austauschen. Es geht nicht um eine Modernisierung sondern um Profit, egal ob wir uns das leisten können oder nicht.“ Die Mieten werden dort um ca. 50% steigen und Mieter aus dem Quartier herausdrängen.
Udo Casper, Kreisvorsitzender des Deutschen Mieterbunds: „Rechtlich ist es derzeit schwierig, da Modernisierungskosten nach geltendem Recht zu elf Prozent auf die Jahresmiete umgelegt werden dürfen. Wir brauchen öffentlichen Druck. Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass das Vonovia zumindest nervt. Der Oberbürgermeister von Konstanz (CDU) hat die Machenschaften von Vonovia in einer Videobotschaft als unmoralisch bezeichnet. Darüber hinaus brauchen wir die Gemeinnützigkeit von Baugenossenschaften zurück und einen sozialen Wohnungsbau, der nicht nach 15 Jahren seine Sozialbindung verliert.“
Erfreulicherweise wehren sich viele der Bewohnerinnen und Bewohner der ehemaligen Eisenbahnerwohnungen gemeinsam auf vielen Ebenen. Auch DIE LINKE unterstützt diesen Widerstand der Vonovia – Mieter. Neben einem möglichen Kauf der Wohnungen soll eine Milieusatzung nach dem BauGB § 172 die Mieter vor unverschämten Mieterhöhungen schützen. Dem Wohnraummanagement, das am Montag im Gemeinderat mit Stimmen der LINKEN beschlossen wurde, sollte mit einem Leerstandsmelder und Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum noch ein notwendiges Druckmittel hinzugefügt werden.