Solidarische Rente nicht nur in Österreich
Der Ortsverband DIE LINKE Nürtingen hatte Stefan Dreher, Rentenexperte der LINKEN
Baden-Württemberg, und Heinrich Brinker, Bundestagskandidat für den Wahlkreis
Nürtingen , zum Dialog über das Thema Rente eingeladen. Dreher begann mit der Rede
von Adenauer 1957 zu Rentenreform. Bis zum Jahre 2000 eine Erfolgsgeschichte
in Deutschland. Dann privatisierten SPD und Grüne einen Teil der gesetzlichen Rente. Die Deutschen wurden mit der Riester-Rente beglückt. Den Arbeiternehmer*innen wurde die private Vorsorge aufgebürdet und den Versicherungskonzerne viele Milliarden Umsatz beschert.
Bezugnehmend auf die ZDF-Sendung, Die Anstalt vom 4. April 2017, erläuterte Heinrich
Brinker das Ergebnis: „Im Jahr 2000 betrug die Durchschnittsrente nach 35 Jahre
Rentenbeitrag laut Tabelle der Rentenversicherung 1021 Euro. Im Jahr 2017 erhält ein
vergleichbarer Rentner 848 Euro. Preisbereinigt würde die Rente von 2000 heute 1285
Euro betragen. Die Differenz zu den 848 Euro, die heute gezahlt werden, beträgt also real
438 Euro. oder 34 Prozent ! “
Ganz anders dagegen ist die Rentenversicherung in Österreich. Stefan Dreher: „Hier zahlen alle, die ein Einkommen haben, in eine gesetzliche Rentenversicherung ein. Mit dem Ergebnis, dass der Durchschnittsrentner in Österreich rund 10.000 Euro Rente im
Jahr mehr erhält als ein vergleichbarer Rentner in Deutschland.“
Mit der Betriebsrente versucht die Groko das gleiche Spiel: Die Arbeitnehmer*innen
zahlen und die Arbeitgeber entlasten sich. „Nicht mit uns“, so Heinrich Brinker.
Die Linke und viele andere Organisationen fordern, dass die Rente nicht unter
53% des Einkommens sinken darf und eine Mindestrente von 1050 Euro gezahlt wird.