Viel zu häufig stellen wir bei politischen Aktionen zu Zukunftsfragen fest, dass die junge Generation zu wenig vertreten ist. Deswegen freue ich mich als LINKER besonders darüber, dass das Vorbild der schwedischen Schülerin Greta Thunberg, (15) nun Schule im wahrsten Sinne des Wortes macht: Nicht nur in Baden-Württemberg, auch im übrigen Bundesgebiet und anderswo haben tausende Schüler/innen unter dem Motto „Fridays for Future“ für mehr Anstrengungen der Politik beim Klimaschutz demonstriert. Greta Thunbergs engagierte Rede vor den Delegierten der Weltklimakonferenz im Dezember 2018 – über youtube verbreitet – hat ganz offensichtlich auch viele junge Menschen berührt.
Die größte Aktion mit 3500 Schüler/innen fand am 18.1.19 in Freiburg statt – während der Unterrichtszeit. Angeblich haben Schulleitungen mit disziplinarischen Konsequenzen gedroht. Einerseits kann ich die Schulleitungen verstehen. Sie äußern Verständnis für das Anliegen ihrer Schüler/innen, müssen aber die Einhaltung der Schulpflicht einfordern und Verstöße sanktionieren. Angesichts dessen, dass Schulstreiks in Baden-Württemberg nicht so häufig vorkommen, würde ich andererseits sagen: Der Streik wirkt dadurch, dass er als eine Aktion zivilen Ungehorsams gegen Regeln verstößt. Als Streikende/r bin ich mir dessen bewusst. Weil mir das, wofür ich die Regel verletze, sehr viel bedeutet, nehme ich die Sanktion in Kauf. Wer die Streikenden aber mit überzogenen Maßnahmen („Entlassung“) einschüchtern will, der setzt „Ruhe und Ordnung“ mit allen Mitteln durch, fördert aber nicht das demokratische Engagement von jungen Menschen.