Gute Arbeit statt Lohndumping
Leiharbeiter sind körperlich und seelisch stärker belastet, als reguläre Arbeitnehmer, war neulich in der Zeitung zu lesen.
Die Bundesregierung berichtete auf eine Anfrage der Linken über einen starken Anstieg der Leiharbeit: Im Dezember 2016 waren es 4,4 Prozent mehr als 2015. Seit 2003 hat sich die Zahl sogar verdreifacht.
Es fehlen Millionen anständig entlohnte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Unternehmen haben keine zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen, sondern sich der billigeren und flexibel einsetzbaren Leiharbeit und anderer Methoden des Lohndumpings bedient, wie Werksverträge, befristeter Beschäftigung, Minijobs und Scheinselbständigkeit und der Bildung von Subunternehmen. Mitspracherechte Fehlanzeige! Das führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen, wie mehr Schichtarbeit, weniger Urlaub.
54 Prozent der Leiharbeitsverhältnisse waren spätestens nach drei Monaten beendet und die wenigsten dauern länger als neun Monate. Stress pur. Gefahren am Arbeitsplatz sind häufig nicht bekannt: Unfälle häufen sich.
Zusätzlich belastend ist die Einkommenssituation von Leiharbeitern. Sie verdienen deutlich weniger als regulär Beschäftigte. In der Leiharbeit liegt der Durchschnittslohn bei gerade einmal 58 Prozent vom regulären Lohn.
Erforderlich ist soziale Absicherung für alle. Prekäre Arbeitsverhältnisse wie Befristungen, Leiharbeit und Mini-Jobs müssen abgeschafft werden. Lohndumping muss verhindert werden. Arbeit, von der man leben kann, sollte wieder das Maß der Dinge sein, dafür muss die Politik die Voraussetzungen schaffen. Arm trotz Arbeit darf es nicht länger geben.