DIE LINKE im Landkreis Esslingen fordert anlässlich des
Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen
bedarfsgerechte Regelfinanzierung der Beratungsstellen und Frauenhäuser im Landkreis Esslingen
Gemeinsame Pressemitteilung von
- DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Esslingen
- DIE LINKE. Fraktion im Gemeinderat Esslingen am Neckar
- DIE LINKE. Kreisverband Esslingen
Esslingen am Neckar, 24.11.2020
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November fordern DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Esslingen, DIE LINKE. Fraktion im Gemeinderat Esslingen am Neckar und DIE LINKE. Kreisverband Esslingen eine dem Bedarf entsprechende und flächendeckende Regelfinanzierung der Beratungsstellen, Notrufe sowie Frauenhäuser und -notunterkünfte im Landkreis.
In diesem Jahr schlugen Hilfsorganisationen weit vor dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen Alarm: Seit dem Frühjahr steigen die Fallzahlen rapide an, in denen Frauen und Kindern Gewalt angetan wird. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) rechnet weltweit mit 31 Millionen zusätzlicher Fälle häuslicher Gewalt, wenn der „Lockdown“ sechs Monate anhielte.
Auch Esslingen am Neckar und die Filder sind betroffen. Zwar fragten seit diesem Frühjahr nicht signifikant mehr Frauen bei der Beratungsstelle des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. nach; die Mitarbeiterinnen gehen jedoch weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus. Ständige Nähe des gewaltbereiten oder -tätigen „Partners“ erschweren das Telefonieren bzw. Verlassen des häuslichen Umfelds oder machen es unmöglich. Auch ohne Corona und Kurzarbeit waren und sind die Frauenhäuser in Esslingen und auf den Fildern ständig voll belegt, müssen Frauen abgewiesen oder anderenorts vermittelt werden.
Mitte diesen Monats wurde in Esslingen symbolisch der 135 Frauen und 15 Kinder gedacht, die deutschlandweit im Jahr 2019 Opfer von Femiziden wurden. Veranstalterinnen dieser Aktion waren Frauen helfen Frauen Esslingen e.V., das Referat für Chancengleichheit der Stadt Esslingen und des Landkreises Esslingen sowie der Runde Tisch Häusliche Gewalt Esslingen. Sie bezogen sich damit auf die von One Billion Rising, einer weltweiten Initiative, gezählten Pressemitteilungen über Frauen und Mädchen, die wegen ihres Geschlechts getötet wurden.
Dazu Brigitta Meyer, zweite Landtagswahlkandidatin im Wahlkreis Nürtingen: „Gewalt gegen Frauen ist und bleibt ein gesellschaftliches Problem, kein persönliches Schicksal. Das vermeintlich Private ist politisch! Unsere Gesellschaft muss endlich bedarfsgerecht langfristige Lösungen finden und Perspektiven für Betroffene schaffen. DIE LINKE unterstützt Initiativen, die Gewaltfreiheit und das Selbstbestimmtsein von Frauen* fördern.“
Martin Auerbach,
Kreis- und Gemeinderat für DIE LINKE sowie Landtagswahlkandidat im Wahlkreis Esslingen, ergänzt:
“Es braucht in dieser Situation ganz besonders niederschwellige Angebote und eine Art Willkommenskultur für hilfsbedürftige Frauen!“